Ein Umzug sollte stets mit einer guten Planung beginnen. Besonders dann,
wenn man der angestammten Heimat für immer den Rücken zukehren möchte. Und
genau hier stellt sich irgendwann die Frage: was nehmen wir mit – was lassen
wir hier...?
Es gibt Auswanderer, die mit zwei Koffern übersiedeln, aber auch Menschen,
die sich selbst von einer vergammelten Drehflügelschraube aus ihrer Werkzeugkiste
nicht trennen können. Da ein Umzug von Europa nach Asunción, Paraguay
inklusive Speditionen, Verzollung und Containertransport – mit einigen
tausend Euro zu Buche zu Buche schlagen kann, stellen sich viele Auswanderer
die Frage, ob der Kauf neuer paraguayischer Möbel möglicher Weise sinnvoller
wäre, als mit einem Container an altem Hausrat umzuziehen.
Eine Frage übrigens, die man eigentlich vor der ersten Schnupperreise
(also lange vor dem Umzug) auf die Liste der abzuklärenden Punkte setzen
sollte.
• Polstermöbel:
Sie entsprechen meist nicht dem, was wir gemeinhin als wohnlich und attraktiv
empfinden. Sie sind in der Regel hart und gruselig gepolstert, oft potthässlich
und sündhaft teuer. Man zahlt hier für ein sehr schlichtes dreisitziges
Sofa, das man in Deutschland bereits ab 200 Euro bekommt, bis zu 5.000.000
Gs. Hingegen kann man sich alles aus massivem Holz, z.B. Betten, Tische, Stühle,
Regale, Schrankwände, Esszimmer, Einbauküchen, Einbauschränke usw. nach Belieben
nachbauen lassen (Kataloge nach Ihrem Geschmack mitbringen).
• Küchenmaschinen, Bügeleisen, Mikrowellen
gibt es hier wie drüben zu ähnlichen Preisen und Marken. Da diese Dinge aber
nicht viel Platz benötigen, kann man sie dennoch mitbringen. Gebrauchte Geschirrspülmaschinen
(hier spült das Hausmädchen preiswerter) und Waschmaschinen, bzw. Wäschetrockner
sollte man mitbringen, bis sie hier irgendwann ihren Geist aufgeben. Erstazteile
sind für viele ältere Markengeräte in der Regel schwer oder gar nicht zu bekommen.
• Kühlschränke
lässt man am besten daheim, es sei denn, es sind mannshohe Geräte oder teure
Nobelmarken, die man nicht mit dem Sperrmüll entsorgen möchte. Mit
den gewohnten kleinen Kühlschränken kann man hier bestenfalls ein Gästezimmer
oder das Quincho ausstatten. Gefrierschränke oder –truhen gibt es hier
ebenfalls, prüfen Sie selbst ob sich für Sie ein Neukauf in Paraguay
lohnen würde
• Heimwerker-Maschinen
wie Stichsägen, Bohrmaschinen, Kettensägen, kleine Handkreissägen usw. gibt
es hier von Bosch, Stiehl usw. oder als bekannte US-Marken. Auch Maschinen
aus Asien sind hier bestens vertreten. Inzwischen gibt es hier sogar Baumärkte
wie in der alten Heimat. Gebrauchte Geräte, auf die man nicht verzichten möchte,
sollte man dennoch mitbringen, da sie kaum Platz benötigen. Mofas, Fahrräder
usw. kann man ebenfalls mitbringen. Es gibt sie jedoch auch hier.
Container angekommen jetzt geht's zum Zoll
Bitte beachten Sie, dass man es bei Zollverfahren mit Behörden zu tun hat,
die sehr systematisch arbeiten und keine Rücksicht auf Einzelfälle nehmen.
In Paraguay können Fehler meist durch den Zollagenten (ohne den geht
nichts) ausgebügelt werden. Aber generell betrachtet haben Zollbehörden
immer die Möglichkeit, den Ablauf erheblich zu stören, wenn Unklarheiten bei
Packlisten, keine Übereinstimmung von Packstücken, Fehler bei Eintragungen
oder gar fehlende Dokumente reklamiert werden.
Grundsätzlich kann man durch sauberes Arbeiten, gute Vorbereitung und gute
Kommunikation mit dem Agenten entsprechende Vorsorge treffen und die Besonderheiten
des Einwanderungslandes berücksichtigen, damit ein reibungsloser Ablauf erreicht
wird. Privates Umzugsgut ist zwar zollfrei, aber es werden stattliche Gebühren
verlangt. Über die aktuellen Preise und notwendigen Vorbereitungen informiert
Sie Ihr (deutschsprachiger) Umzugsagent.